»Ausstattung und Selbstbau«
Ausstattung
Bienenvölker zu halten erfordert eine gewisse Ausstattung.
In dem hier bereitgestellten Dokument finden Sie die benötigten Ausrüstungsgegenstände.
Es handelt sich um eine von mir nach bestem Wissen und Gewissen erstellte Liste,
die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Selbstbau
Mit etwas Zeit, Lust und handwerklichem Geschick kann man die Ausgaben etwas
minimieren. Im Folgenden werden unsere eigenen, bewährten Erfahrungen vorgestellt.
Zargen (Wabenlager)
Zum Aufbewahren von Waben eignen sich einfache, selbst gebaute Zargen gut. Sie
bestehen aus einer Massivholzplatte aus Fichtenholz. Je Zarge werden vier zurechtgesägte
Holzplatten sowie zwei Griffleisten benötigt. Die Auflagefläche für die Oberträger der
Rähmchen wird mit einer Tischkreissäge gesägt.
Beute (gekauft)
Die gekauften Beuten haben wir zweimal mit Beutenlasur gestrichen und auf das Stülpdach
eine Nummer mithilfe einer zuvor ausgeschnittenen Schablone gesprüht. Der Anstrich wird
etwa alle fünf Jahre erneuert.
Beutenbock
Unser selbst gebauter Beutenbock für bis zu fünf Beuten besteht aus vier
Einschlagbodenhülsen, Kantholzpfosten und verschieden großen Schrauben. Die vier
Einschlagbodenhülsen wurden in den Boden eingeschlagen und mit Hilfe einer Wasserwage
ausgerichtet. Anschließend wurde das Gestell aus den zurecht gesägten Kantholzpfosten
gebaut. Bestenfalls schützen die beiden großen Querbalken die Schnittflächen der vier in den
Einschlagbodenhülsen befindlichen Kantholzstücken. Außerdem sollte die Verschraubung
nicht von oben sondern von der Seite oder von unten stattfinden.
Einlöttrafo
Als Einlöttrafo zum Befestigen der Mittelwände in den Rähmchen verwenden wir ein altes
Laptop-Netzteil. Am Stecker, der normalerweise an den Laptop angeschlossen wird, werden
zwei Kupferkabel angebracht. Eines wird in die Spitze gesteckt, das andere außen
herumgewickelt. Abschließend werden die Kabel mit einem Schrumpfschlauch an ihrem Ort
gehalten.
Achtung: Die beiden abisolierten Kabel dürfen sich nicht berühren.
Nachbau und Verwendung auf eigene Gefahr!
Anflugbrett zum Einhängen
An unsere Unterböden kann man je ein Flugbrett einhängen. Wir haben dazu ein Stück
Siebdruckplatte zurecht gesägt, zwei Haken eingeschraubt und mittig ein Stück Holz als
Anschlag mit zwei Schrauben befestigt, damit das Anflugbrett leicht nach unten geneigt ist.
Zeichengriffel
Als Zeichengriffel eignet sich ein Zahnstocher, dem man zuvor eine Spitze entfernt hat, sehr
gut.
Baurahmen
Benötigt wird ein Bruträhmchen, aus dem man den Draht entfernt. Als Abstandshalter werden
vier Seitenabstandsstifte (10 mm) so angebracht, dass sie zu den Seitenabstandsstiften
benachbarter Rähmchen versetzt sind. In den Oberträger drückt man einen farbigen
Reißnagel als Markierung. Man kann einen Anfangsstreifen mit heißem Wachs in der Nut des
Oberträgers befestigen damit die Bienen mittig zu bauen beginnen.
Wabenhonigrähmchen
Aus einem Honigrähmchen wird der Draht entfernt. Anschließend unterteilt man das
Rähmchen mit Holzstücken, die mit Nägeln zwischen Ober- und Unterträger befestigt
werden. Es empfiehlt sich Anfangsstreifen mit heißem Wachs in der Nut des Oberträgers zu
befestigen damit die Bienen mittig zu bauen beginnen.
Fluglochkeil
Aus einem Brett wird ein passendes Stück Holz gesägt. Aus dem so entstandenen Keil wird
das Flugloch in gewünschter Größe herausgesägt.
Zuckerwasser
Für die Einfütterung und zum Füttern von Ablegern kann Zuckerwasser selbst hergestellt
werden. Honigeimer (25 kg) eignen sich dazu gut.
Zucker und Wasser werden im Verhältnis 3:2 durch Rühren mit einem Holzstab miteinander
vermischt. Es sollten maximal 6 kg Zucker und 4 Liter Wasser eingefüllt werden. So kann
noch gut umgerührt werden. Das fertige Zuckerwasser kann im Eimer mit Deckel zu den
Bienen gebracht und in den dort bereits aufgesetzten Fütterer geschüttet werden.
Futterteig (kleine Mengen)
Zur Herstellung von Futterteig werden 3 Teile Puderzucker, 1 Teil flüssiger Honig und evtl.
etwas Wasser (ca. 10%) benötigt. Diese Zutaten werden miteinander verknetet.
Bienentränken
Es gibt viele verschiedene Arten von Bienentränken: Bretter mit einer gefrästen Nut, in der
Wasser hinunter läuft, ein mit Moos bepflanzter Behälter, ein Behälter mit auf dem Wasser
schwimmenden Korkstücken, die den Bienen als Landeplatz dienen, usw.
Mittlerweile haben wir unseren Bienen einen Mini-Teich angelegt. In einer Zinkwanne haben
wir mit Steinen verschieden hohe Ebenen gestaltet. Anschließend haben wir Teichpflanzen
mit Teicherde eingepflanzt und die unter Wasser liegenden Ebenen mit Kies bedeckt. Die
Bienen können nun auf den Blättern der Mini-Seerose, auf anderen Wasserpflanzen oder am
Ufer landen und Wasser tanken.
Sieb zum Reinigen von geschmolzenem Bienenwachs
Als Sieb eignet sich eine Damen-Feinstrumpfhose, deren Beine jeweils knapp unter dem
Schritt verknotet und unterhalb des Knotens abgeschnitten wurden.
Schwarmfangkiste
Eine Schwarmfangkiste entsteht, indem man Sperrholzplatten mit Hilfe von Holzlatten zu
einem Würfel zusammenbaut. Der Deckel muss abnehmbar sein. Außerdem müssen ein
verschließbares Flugloch und Lüftungsschlitze, die beispielsweise mit Fliegen- oder
Propolisgitter verschlossen sind, angebracht werden.
Abfüllknecht
Aus Holzbrettern werden zwei Rahmen gebaut, die mit zwei Scharnieren miteinander
verbunden werden. Am unteren Rahmen werden vier Beine angebracht, die etwas länger
sind als ein Honigglas hoch ist. Damit man den Hobbock zum Abfüllen kippen kann, legt man
zwischen die beiden Holzrahmen eine Holzlatte, die bei Bedarf in Richtung Scharniere
gezogen werden kann. Um ein Abrutschen des Hobbocks zu verhindern werden noch zwei
Anschläge aus Holzstückchen angeschraubt.
Sonnenwachsschmelzer
Ein Sonnenwachsschmelzer funktioniert - wie der Name schon sagt - nur durch die Energie
der Sonne. Dies ist aus ökologischer Sicht sehr sinnvoll. Somit kann ein
Sonnenwachsschmelzer auch an Orten ohne Stromversorgung verwendet werden.
Wir haben einen Sonnenwachschmelzer gekauft, der allerdings verbesserungswürdig ist.
Hier die nötigen Verbesserungen, die auch bei einem Selbstbau sinnvoll wären.
Das innenliegende Blech sollte im unteren Bereich so gebogen sein, dass das geschmolzene
Wachs und evtl. enthaltene Honigreste gezielt in die Auffangschale fließen können.
Außerdem sollte die Fläche des Sonnenwachsschmelzers so groß sein, dass mindestens
zwei Bruträhmchen nebeneinander hinein passen. Dabei sollten die längeren Seiten (Ober-
und Unterträger) in Fließrichtung zeigen können. Die Höhe des Raumes sollte so gewählt
werden, dass zum einen Querstäbe mit etwas Abstand zum Blech angebracht werden
können, auf denen dann die Rähmchen liegen. Somit kann das geschmolzene Wachs besser
abfließen und die Rähmchen bleiben wesentlich sauberer. Zum anderen können somit zwei
Lagen Rähmchen übereinander gelegt werden, was die Anzahl der Befüllungen halbiert.
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