»Die drei Bienenwesen, ihre Entwicklung und
Arbeitsteilung im Bienenstaat«
Arbeiterin
Arbeiterinnen
bilden
die
mit
Abstand
größte
Gruppe
der
drei
Bienenwesen
und
machen
ihrem
Namen
alle
Ehre:
Sie
erledigen
alle
im
Stock
anfallenden
Aufgaben
und
auch
die
Sammelflüge.
Nur
an
der
Fortpflanzung
sind
sie
nicht
direkt
beteiligt.
Nach
dem
Schlupf
aus
der
Zelle
beginnt
der
arbeitsintensive
aber
auch
abwechslungsreiche
Teil
des
Lebens
mit
dem
Putzen
der
freigewordenen
Zellen.
Im
Anschluss
engagieren
sich
die
Arbeitsbienen
als
Ammenbienen,
indem
sie
Larven
mit
Futter
versorgen.
Bevor
sie
als
Baubienen
neuen
Wabenbau
errichten
und
Reparaturen
daran
vornehmen
sind
sie
als
Nektarabnehmerinnen
für
die
Herstellung
des
Wintervorrats
in
Form
von
Honig
und
dessen
Einlagerung
zuständig.
Nachdem
sie
mit
gefüllten
Giftblasen
am
Flugloch
ihren
Dienst
als
Wächterbiene
erbracht
hat,
endet
die
Tätigkeit
als
Stockbiene
und
der
letzte
Lebensabschnitt
als
Flugbiene
beginnt.
Die
Bienen
im
Außendienst
sammeln
die
im
Stock
benötigten
Rohstoffe
Nektar
bzw.
Honigtau,
Pollen,
Harz
und
Wasser.
Durch
die
Koppelung
von
Arbeitsbereich
und
Alter
kommt
es
im
Bienenstock
zu
einer
effektiven
Arbeitsteilung.
Obwohl
die
Drüsenaktivität
ebenfalls
an
die
Anforderungen
angepasst
ist,
können
bei
Bedarf
auch
alte
Bienen
Tätigkeiten
junger
Bienen
und
andersherum
übernehmen.
Die
Drüsen
werden
wieder
funktionsfähig.
Das
System
der
Arbeitsteilung
ist
in
der
Realität
noch
weitaus
differenzierter,
soll
an
dieser
Stelle
aber
nicht
weiter
vertieft
werden.
Die
Lebensdauer
der
Arbeiterinnen
beträgt
im
Sommer
etwas
länger
als
einen
Monat, im Winter bis zu einem halben Jahr.
Drohne
Die
männlichen
Bienen,
die
Drohnen,
entstehen
aus
unbefruchteten
Eiern.
Da
ihre
Hauptaufgabe
in
der
Begattung
von
Jungköniginnen
liegt,
sind
sie
nur
saisonal
von
etwa
März
bis
in
den
Spätsommer
hinein
im
Bienenstock
anzutreffen.
Die
Männchen,
die
sich
nicht
mit
einer
Jungkönigin
paaren
konnten,
kehren
in
ihren
Stock
zurück,
aus
dem
sie
zu
Beginn
des
Hochsommers
als
überflüssig
und
den
Futtervorrat
unnötig
reduzierend,
vertrieben
werden.
Die
Kämpfe
zwischen
Arbeiterinnen
und
den
unterlegenen,
stachellosen
Drohnen
werden
als „Drohnenschlacht“ bezeichnet.
Königin
Die
Stockmutter,
die
an
ihrem
langen
Hinterleib
und
ihrer
Größe
erkennbar
ist,
ist
für
gewöhnlich
das
einzige
geschlechtsreife
Weibchen
in
einem
Bienenstaat.
Mittels
ausströmender
Pheromone
unterdrückt
sie
die
Arbeiterinnen
in
deren
Geschlechtlichkeit.
Zur
Hochzeit
der
Brutsaison
können
Königinnen
bis
zu
2.000
Zellen
pro
Tag
bestiften.
Dies
entspricht
in
etwa
ihrem
eigenen
Körpergewicht.
„Bevor
sie
ein
Ei
ablegt,
streckt
sie
ihren
Kopf
in
die
dafür
ausgewählte
Wabenzelle.
Mit
den
Vorderbeinen
kontrolliert
sie
den
Zelldurchmesser
und
informiert
sich
auf
diese
Weise
über
den
Zelltyp.“
(Dietemann,
Duvoisin,
Lehnherr
2014,
47)
Der
Zellgröße
entsprechend
legt
sie
unbefruchtete
Eier
in
Drohnenzellen
und
befruchtete
Stifte
in
Zellen
für
Arbeiterinnenbrut
oder
während
der
Schwarmzeit
auch
in
Weiselnäpfchen.
Die
für
die
Befruchtung
notwendigen
Spermien
stehen
der
Königinnen
aus
ihrer
auf
dem
Hochzeitsflug
gefüllten
Spermatheke
bereit.
Ohne
aktives
Eingreifen
eines
Imkers
erreichen
Königinnen
gewöhnlich
ein
Lebensalter
von etwa fünf Jahren.
Da
sie
in
einem
Bienenstaat
von
einigen
tausend
Individuen
dennoch
sehr
schwierig
zu
finden
ist,
versehen
Imker
die
Königinnen
häufig
mit
Farbmarkierungen
in
Form
eines
aufgeklebten
Plättchens
oder
eines
Farbpunktes.
Die
Farbe
dient
gleichzeitig
als
Schlupfjahrmarkierung.
Beispielsweise
endet
die
Jahreszahl
des
Jahres
2020
auf
0,
weshalb
die
Königin
mit
der
Farbe Blau zu versehen ist.
Die
Entwicklung
der
drei
Bienenwesen
vollzieht
sich
jeweils
in
vier
Entwicklungsphasen:
Ei,
Larve,
Puppe
und
Imago.
Unterschiede
zwischen
der
Entwicklung
von
Arbeiterinnen
und
Drohnen
beschränken
sich
auf
die
Entwicklungsdauer.
Einen
Spezialfall
stellt
allerdings
das
Heranwachsen
von
Königinnen
dar.
Hierbei
weicht
zusätzlich
die
Anordnung
der
Zellen
ab.
Diese
sind
im
Gegensatz
zu
den
anderen
Zellen
nach
unten
gerichtet.
Die
Fütterung
der
Larven
unterscheidet
sich
ebenfalls
von
der
der
Arbeiterinnen
und
Drohnen.
Anstelle
von
Futtersaft
bekommen
Königinnenlarven
Gelée
Royale
–
und
dies
häufiger
und
über
das
gesamte
Larvenstadium
hinweg.
Alle
anderen
Larven
erhalten
dann
Honig
und
Pollen.
Gelée
Royale
ist
demnach
der
Stoff,
der
aus
Arbeiterinnenlarven
Königinnen
entstehen
lässt.
Nachfolgend
wird
im
Allgemeinen,
also
unabhängig
von
der
Unterscheidung
der
drei
Bienenwesen,
auf
die
Entwicklung
eingegangen.
Aus
einem
von
der
Königin
abgelegten
Ei
schlüpft
nach
drei
Tagen
eine
Larve,
welche
anschließend
von
Ammenbienen
gefüttert
wird.
In
nur
wenigen
Tagen
wachsen
die
Larven
extrem
heran,
weshalb
sie
sich
in
den
Zellen
aufgrund
Platzmangels
aufrichten
müssen
und
somit
von
einer
Rund-
zu
einer
Streckmade
werden.
Während
dieses
Prozesses
müssen
sie
sich
mehrmals
häuten.
Nachdem
von
den
Bienen
die
Zelle
mit
einem
luftdurchlässigen
Wachsdeckel
verschlossen
wurde,
spinnt
sich
die
Larve
einen
Kokon,
in
dem
sich
verborgen
die
Metamorphose
während
des
Puppenstadiums
vollzieht.
Nach
einer
letzten
Häutung
öffnet
die
adulte
Biene
den
Zelldeckel
mittels
ihrer
Mundwerkzeuge
und
befreit
sich aus ihrer Brutzelle
.
Quellen:
DIETEMANN, Vincent, DUVOISIN, Nicole, LEHNHERR, Berchtold (2014): Das Leben und die Lebewesen in einem
Bienenvolk. In: BLUMER, Pascale, DIETEMANN, Vincent, DUVOISIN, Nicole, FLURI, Peter, HERRMANN, Miriam,
LEHNHERR, Berchtold, LEHRER, Miriam, STACH, Silke: Das schweizerische Bienenbuch. Band 2: Biologie der
Honigbiene. Appenzell: VDRB.
TAUTZ, Jürgen (2007): Phänomen Honigbiene. München.
TAUTZ, Jürgen (2015): Die Erforschung der Bienenwelt – Neue Daten - neues Wissen. Stuttgart.
BIENEFELD, Kaspar (2005): Imkern Schritt für Schritt. Stuttgart.
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