»Sammeln von Rohstoffen und
Herstellen von Honig«
Der
sprichwörtliche
Fleiß
der
Bienen
dient
einzig
und
allein
der
Erhaltung
des
Bienenvolkes
und
dessen
Vermehrung.
Der
Mensch
machte
sich
die
Vorratshaltung
der
Bienen
zunutze,
indem
er
sich
derer
bediente.
Wie
und
was
Bienen
alles
im
Umfeld
des
Bienenstockes
sammeln
und
wie
sie
das
bekannteste
Bienenprodukt
–
Honig
–
herstellen
wird in diesem Abschnitt erläutert.
Bienenprodukte
sind
sehr
vielseitig.
Zu
ihnen
zählen
neben
dem
Honig
auch
Pollen,
Propolis,
Bienenwachs,
Gelée
Royale
und
Bienengift.
Die
drei
zuletzt
genannten
Substanzen
müssen
nicht
im
Freien
gesammelt
werden,
da
sie
von
den
Bienen
selbst
mittels
Drüsen
hergestellt
werden.
Propolis
besteht
aus
Baumharzen,
die
Sammelbienen
aufnehmen
und
mit
Hilfe
ihrer
Körbchen
an
den
Hinterbeinen
in
den
Stock
bringen.
Zusätzlich
werden
bieneneigene
Sekrete
beigemischt.
Dieser
Stoff
wird
zum
Abdichten
von
Ritzen
in
der
Behausung,
zum
Desinfizieren
des
Wohnraumes
und
zur
Mumifizierung
von
getöteten
Eindringlingen,
die
zu
groß
sind
um
sie
aus
der
Beute
entfernen
zu
können
(z. B. Mäuse), verwendet
.
Vom
Imker
geerntetes
Propolis
kann
sowohl
für
die
Herstellung
von
Lacken
und
Holzbehandlungsmitteln, als auch für apitherapeutische Zwecke genutzt werden.
Pflanzen
wie
Saalweide,
Haselnuss
und
Krokus
zählen
zu
den
ersten
wichtigen
Pollenspendern
im
Jahr.
Sammelbienen
mit
Pollenhöschen
tragen
den
wertvollen
Stoff
in
leere
oder
bereits
etwas
mit
Pollen
gefüllte
Zellen
in
Brutnestnähe
ein.
Dort
wird
er
von
Stockbienen
unter
Beimischung
von
Sekreten
und
Honig
in
den
Zellen
festgestampft.
Durch
Milchsäuregärung
wird
er
zu
haltbarem
Bienenbrot,
welches
als
einzige
Eiweißnahrung
dringend
benötigt
wird.
Pollenhöschen
können
mittels
sogenannter
Pollenfallen
geerntet
und
nach
einem
Trocknungs-
und
Reinigungsprozess
als
Nahrungsergänzungsmittel oder zu medizinischen Zwecken verwendet werden
.
Anhand
der
Färbung
der
Pollenhöschen
kann
in
etwa
die
Pflanze,
an
der
der
Blütenstaub
gesammelt wurden, bestimmt werden.
Als
Grundlage
für
den
beliebten
natürlichen
Süßstoff
dienen
Nektar
und
Honigtau,
mit
dem
die
Honigbienen
auf
ihren
unzähligen
Sammelflügen
ihre
Honigblasen
füllen
und
in
die
Vorratskammern
des
Stockes
transportieren.
Die
Nektarproduktion
der
Pflanzen
ist
dabei
von
verschiedenen
Faktoren
wie
beispielsweise
den
Temperaturen
und
der
Bodenfeuchtigkeit
abhängig.
Im
Bienenvolk
wird
der
Nektar
zur
Vermengung
mit
Sekreten
und
zur
Reduzierung
des
Wassergehaltes
von
Stockbiene
zu
Stockbiene
weitergegeben.
Des
Weiteren
wird
durch
Ventilieren
mit
den
Flügeln
und
die
Temperatur
von
etwa
35
°C
im
Bienenstock
das
Trocknen
des
Honigs
begünstigt.
Die
Befüllung
der
Waben
findet
ab
einem
Wassergehalt
von
etwa
30
bis
40
%
statt.
Anschließend
wird
dem
entstehenden
Honig durch Ventilieren und wiederholtes Umtragen weiterhin Wasser entzogen
.
Zellen,
in
denen
der
Wassergehalt
des
Honigs
unter
20
%
liegt,
werden
von
den
Bienen
verdeckelt,
da
das
Produkt
nun
haltbar
ist.
Bei
einem
zu
hohen
Anteil
an
Wasser
würde
der Honig gären, was zu Durchfall bei Biene aber auch Mensch führen würde.
Wasser
wird
im
Bienenstock
aber
dennoch
benötigt.
Auch
an
heißen
Sommertagen
muss
die
Nesttemperatur
optimal
reguliert
werden.
Neben
Methoden
wie
dem
Entziehen
von
Hitze
aus
dem
Stock
durch
Ventilieren
am
Flugloch
verfügen
Honigbienen
über
weitere
Kühl-Techniken.
So
wurden
Wassersammlerinnen
beobachtet,
die
auf
Wabenoberflächen
Wassertröpfchen
verteilen,
durch
deren
Verdunstung
es
zu
einem
kühlenden
Effekt
komm
t.
Auch
die
Luftfeuchtigkeit
wird
so
in
einem
für
die
Brut
passenden
Bereich
gehalten.
Die
Individuen
eines
Bienenvolkes
benötigen
selbstverständlich
ebenfalls
Wasser
zum
Leben
und
zur
Produktion
verschiedener
Sekrete
und
Ausscheidungsprodukte.
Der
Wasserbedarf steigt ab etwa 35 °C enorm an.
Quellen:
BOGDANOV, Stefan (2014): Propolis – ein natürliches Antibiotikum. In: BIERI, Katharina, BOGDANOV, Stefan,
HOLEITER, Matthias, MATZKE, Annette, RIEDER, Kathrin: Das schweizerische Bienenbuch. Band 4: Bienenprodukte
und Apitherapie. Appenzell: VDRB.
BIERI, Katharina, BOGDANOV, Stefan (2014): Pollen – eine bunte Vielfalt. In: BIERI, Katharina, BOGDANOV, Stefan,
HOLEITER, Matthias, MATZKE, Annette, RIEDER, Kathrin: Das schweizerische Bienenbuch. Band 4: Bienenprodukte
und Apitherapie. Appenzell: VDRB.
BIENEFELD, Kaspar (2005): Imkern Schritt für Schritt. Stuttgart.
BOGDANOV, Stefan (2014): Honig – eine natürliche Süsse. In: BIERI, Katharina, BOGDANOV, Stefan, HOLEITER,
Matthias, MATZKE, Annette, RIEDER, Kathrin: Das schweizerische Bienenbuch. Band 4: Bienenprodukte und
Apitherapie. Appenzell: VDRB.
TAUTZ, Jürgen (2015): Die Erforschung der Bienenwelt – Neue Daten - neues Wissen. Stuttgart.
DIETEMANN, Vincent, DUVOISIN, Nicole, LEHNHERR, Berchtold (2014): Das Leben und die Lebewesen in einem
Bienenvolk. In: BLUMER, Pascale, DIETEMANN, Vincent, DUVOISIN, Nicole, FLURI, Peter, HERRMANN, Miriam,
LEHNHERR, Berchtold, LEHRER, Miriam, STACH, Silke: Das schweizerische Bienenbuch. Band 2: Biologie der
Honigbiene. Appenzell: VDRB.
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