»Wachs und Wabenbau«
Honigbienen
sind
architektonische
Meister
auf
dem
Gebiet
des
Wabenbaus.
Ihr
Baumaterial
erzeugen
sie
selbst
mittels
Wachsdrüsen
an
der
Unterseite
des
Hinterleibes.
Bei
Bedarf
kann
eine
Baubiene
auf
ein
Mal
acht
Wachsplättchen
„ausschwitzen“,
welche
mit
den
Mundwerkzeugen
unter
Zugabe
von
Sekreten
durchgeknetet
und
somit
in
die
gewünschte
Konsistenz
gebracht
werden.
Ihre
Zellen
errichten
die
Bienen
anschließend
mit
einer
schier
unglaublichen
Präzision.
Die
Zellen
sind
stets
sechseckig,
was
zu
einem
optimalen
Verhältnis
von
benötigten
Baustoffen
und
Fassungsvermögen
führt.
Etwas
desillusionierend
mag
es
erscheinen,
dass
sich
die
Zellgeometrie
aufgrund
von
thermoplastischen
Eigenschaften
des
Wachses
von
selbst
ergibt,
wobei
die
Bienen
den
entsprechenden
Bereich
auf
knapp
40
°C
erhitzen
müssen.
Auf
der
Rückseite
einer
Zelle
treffen
immer
drei
Zellwände
aufeinander.
Durch
diese
versetzte
Bauweise
erlangt
die
Wabe eine noch höhere Stabilität
.
Die
Ausrichtung
der
Waben
ist
exakt
senkrecht,
wobei
die
einzelnen
Zellen
zum
Inneren
hin
etwas
abfallend
sind.
So
tropft
der
noch
unfertige
Honig
aufgrund
der
Oberflächenspannung
und
der
Schwerkraft
nicht
aus
den
Zellen
heraus.
Zwischen
zwei
Waben
wird
eine
Wabengasse
ausgespart,
welche
genau
so
breit
ist,
dass
die
darauf
laufenden Bienen einander ungehindert Rücken an Rücken passieren können.
Der
Wabenbau
der
Honigbienen
weist
eine
ganze
Reihe
an
Funktionen
auf.
Neben
Informations-
und
Kommunikationsfunktionen
und
der
Bereitstellung
eines
Habitats
schützt
die
Wabe
in
Kombination
mit
einer
dünnen
Propolis-Beschichtung
auch
vor
Krankheitserregern.
Die
Zellen
dienen
des
Weiteren
als
Ort
der
Herstellung
von
Honig,
als
Vorratsspeicher
des
selbigen
und
Pollen
und
als
Brutstätte
für
den
Nachwuchs
aller
drei
Bienenwesen.
Für
gewöhnlich
befindet
sich
im
Zentrum
des
Wabenbaus
das
Schützenswerteste
des
Bienenvolkes
–
das
Brutnest,
welches
sich
über
mehrere
Waben
erstrecken
kann.
Um
das
Brutfeld
herum
wird
ein
Pollenkranz
zur
Fütterung
der
Bienenlarven
angelegt,
welcher
wiederum
von
einem
Futterkranz
aus
Honig
umgeben
ist.
Die Randwaben sind mit Honig gefüllt.
Um
einen
besseren
Überblick
über
die
verschiedenartigen
Zellen
zu
geben,
werden
diese
nachfolgend nach Bauzustand, Zellengröße und Befüllung kategorisiert.
Unausgebaute
Waben
sind
Mittelwände
–
gewalzte
bzw.
gegossene
Bienenwachsplatten
mit
vorgeprägtem
Wabenmuster
–
um
den
Bau
der
Zellen
zu
ordnen
und
zu
beschleunigen.
Die
Bienen
müssen
die
Mittelwand
nur
noch
ausziehen
(siehe
Abb.
20
[oben
links]).
Leere
ausgebaute
Waben
bezeichnet
man
als
Leerwabe.
Diese
Zellen
können
anschließend
mit
Honig
oder
Pollen
befüllt
(Honig-/Futterwabe:
siehe
Abb.
24
[unten
links]
oder
Pollenwabe:
siehe
Abb.
25
[unten
rechts]),
bzw.
durch
die
Königin
bestiftet
werden
(Brutwabe:
siehe
Abb.
21
[oben
rechts]).
Zur
Fortpflanzungszeit,
der
Schwarmzeit
legen
die
Arbeiterinnen
zusätzlich
etwas
größere
Zellen
an,
in
die
die
Königin
unbefruchtete
Eier
legt,
wodurch
Drohnen
entstehen
(Drohnenwabe:
siehe
Abb.
22 [Mitte links]).
Eine
Ausnahme
stellen
die
explizit
zur
Aufzucht
von
Jungköniginnen
errichteten
Weiselzellen
(siehe
Abb.
23
[Mitte
rechts])
dar.
Im
Gegensatz
zu
allen
anderen
Zellen
sind
diese
nach
unten
gerichtet.
Die
Entstehung
solcher
Zellen
wurde
bereits
unter
dem
Punkt
„Schwarm
und
Begattung“
beschrieben.
Nachschaffungszellen
sind
ebenfalls
Weiselzellen,
die
allerdings
durch
Umbau
einer
normalen
Arbeiterinnenzelle
entstehen,
um eine abhanden gekommene Königin zu ersetzen
.
Quellen:
TAUTZ, Jürgen (2007): Phänomen Honigbiene. München.
TAUTZ, Jürgen (2015): Die Erforschung der Bienenwelt – Neue Daten - neues Wissen. Stuttgart.
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